OLED-Bildschirme – Die Zukunft der Fernseh-Technologie?

Quelle: Gerd Altmann  / pixelio.de

Quelle: Gerd Altmann / pixelio.de

Wie ein Poltergeist spukt der Begriff „OLED“ schon seit einiger Zeit durch die Medien. Spätestens seit beeindruckenden Präsentationen von nicht einmal 1mm dicken Folien, die wie von Geisterhand ein scharfes, hell leuchtendes Bild erzeugen können, ist das Konzept dieser zukunftsweisenden Bildschirmtechnologie auch außerhalb von Insiderkreisen bekannt. Warum aber haben sich OLED-Bildschirme auf dem Markt nicht durchgesetzt?

Diese Frage muss dabei direkt relativiert werden: Fakt ist nämlich, dass OLED-Bildschirme in einigen Bereichen schon Standard geworden sind. Man nehme nur die AMOLED-Bildschirme von Samsungs Galaxy-S-Smartphones als Beispiel. Besonders bei Mobiltelefonen wird die neue Technologie schon heute stark genutzt. Bei größeren Bildschirmen wie Computer-Monitoren und Fernsehern findet man aber kaum Geräte mit einem OLED-Panel. Der Grund dafür ist der sehr hohe Preis, aufgrund dessen die Anwendung bei größeren Bildschirmdiagonalen noch nicht wirtschaftlich ist.

OLED-Panel bestehen im Gegensatz zu LC-Bildschirmen aus mehreren Schichten organischen Materials, das komplett ohne Hintergrundbeleuchtung auskommt. Dadurch lassen sich extrem hohe Kontraste erreichen und auch die Farbdarstellung ist verbessert, da hier die Farbe direkt emittiert wird und nicht wie bei LCDs durch einen Filter entsteht. Weitere Vorteile sind ein niedrigerer Stromverbrauch und eine kaum auftretende Wärmeentwicklung. Gerade die letzten beiden Punkte machen OLED-Displays für die Nutzung in Smartphones interessant.

Leider bringt die neue Technik aber auch einige Schwierigkeiten mit sich, wodurch der großflächige Einsatz bisher kontraindiziert wird. Zum einen ist die Lebensdauer von OLEDs gegenüber der von LC-Bildschirmen kürzer und das Material anfälliger gegen Luft. Gleichzeitig hat man das Problem, dass die verschiedenen Farben unterschiedlich schnell altern und verblassen, weswegen ein Aufrechterhalten einer konstanten Bildqualität nur mit einigem Aufwand zu erreichen ist. Zum anderen ist das Ansteuern der einzelnen Pixel erheblich komplizierter als bei LCDs, da für die Erzeugung eines Lichtsignals nicht nur eine Spannung angelegt sein muss, sondern auch tatsächlich Strom fließen muss.

Bis diese Probleme auf ökonomische Weise eingedämmt sind, ist nicht damit zu rechnen, OLED-Bildschirme für einen bezahlbaren Preis in der Fernsehabteilung zu finden. Der technische Fortschritt wird allerdings auch hier auf lange Sicht nicht Halt machen.

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